Mineralische Sonnencremes gehören nach wie vor zu den aktuell wichtigsten Themen im Bereich Naturkosmetik. Hier möchte ich euch die Neuheiten vorstellen, die ich getestet habe und noch einmal kurz erklären, warum es sich lohnt, auf mineralische Sonnenschutzprodukte umzusteigen – auch wenn es in diesem Jahr heißen sollte: Schrebergarten statt Strandurlaub.
Der Unterschied zwischen chemischen Sonnenschutzprodukten und mineralischen
Da sich mineralischer Sonnenschutz auf die Hautoberfläche legt und das Sonnenlicht durch mineralische (physikalische) UV-Filter wie Zinkoxid und/oder Titandioxid reflektiert, ist er sofort nach der Anwendung wirksam. Chemischer Sonnenschutz sollte dagegen mindestens 30 Minuten vor der Sonnenexposition aufgetragen werden, da er in der Haut wirkt. Im Gegensatz zu chemischen Sonnencremes sollen mineralische nicht nur besser für unsere Gesundheit, sondern auch für unsere Umwelt sein. Hier habe ich schon einmal ausführlicher darüber berichtet.
Mineralische UV-Filter und das Weißeln
Es scheint die größte Herausforderung bei der Entwicklung zu sein. Je mehr ich mich damit aber auseinandersetze, desto klarer wird es auch. Wenn der Schutz physikalisch wirken soll, muss er dann vielleicht nicht sogar sichtbar sein? Auf gut genährter Haut und nicht trockener Haut ist der Weißel-Effekt definitiv geringer. Je höher der ausgelobte LSF ist desto höher ist die Menge an den enthaltenen Filtern und desto höher ist auch das Risiko, dass ein weißer Schleier auf der Haut sichtbar wird – zudem ist die Konsistenz fester und lässt sich nicht ganz so einfach verteilen. Es kommt außerdem auf die Balance aus pflegenden Inhaltsstoffen und mineralischen Filtern an. Deshalb liegt die Challenge für uns Konsumenten wahrscheinlich auch darin, das für unsere Haut passende Produkt zu finden. Um euch ein Gefühl zu geben, zeige ich euch meine Haut direkt nach dem Auftragen der Produkte in meinen Insta-Stories.
Was bedeutet der Lichtschutzfaktor eigentlich?
Die Zahl auf dem Produkt gibt an, um welche Zahl sich der Eigenschutz der Haut in etwa multipliziert, bevor sie verbrennen würde. Diese Zahl bezieht sich also ausschließlich auf die UV-B Strahlung, die für Sonnenbrand verantwortlich ist. Sie ist als Leitfaden oder Richtwert zu betrachten. Denn worauf es zusätzlich ankommt beim Benutzen von Sonnenschutz, ist die Menge, die man auf die Haut aufträgt. Nimmt man zu wenig, minimiert man diesen Schutz wieder. Und ehrlicherweise glaube ich, dass die Mehrheit zu wenig benutzt. Für einen erwachsenen Menschen werden 4 EL empfohlen und für das Gesicht in etwa die Menge eines halben Teelöffels. Und man kann – by the way – durch Nachcremen diesen Schutz nicht verlängern, man sollte ihn aber trotzdem regelmäßig erneuern, damit er erhalten bleibt.
Mein Review zu den neuen mineralischen Sonnenschutzprodukten
I+M
Zusätzlich zu den zwei Produkten, die das Berliner Unternehmen letztes Jahr auf den Markt gebracht hat, ergänzen nun drei weitere Produkte die Sun Protect-Linie von I+M. Die Sonnenmilch mit LSF 20 für dunklere Hauttypen und vorgebräunte Haut sowie die Sensitiv Sonnenmilch ohne allergieauslösende Duftstoffe mit LSF 30 – beide Produkte sind vegan und wasserfest. Die Sensitiv-Sonnenmilch wird auch für die Kinderhaut empfohlen. Den Preis finde ich bei beiden Cremes (11,90 € und 13,90 €) total fair. Sie enthalten auch pflegende Inhaltsstoffe wie Aloe vera und Bio-Öle. Ich benutze alle Produkte schon seit einer Weile und mag sie sehr gerne. Sie weißeln ein wenig, lassen sich aber sehr gut verteilen, ziehen schnell ein und hinterlassen einen leichten Glanz auf der Haut, da die Formulierung etwas reichhaltig ist. Meine Gesichtshaut verträgt sie super gut, meine Hände werden mit der Zeit trocken und brauchen am Abend dann wieder ein Schippchen mehr Pflege.
Fazit zum Test der Sensitiv Sonnemilch von I +M mit LSF 30:
- Lässt sich sehr gut verteilen und zieht schnell ein
- Weißelt ein bisschen
- Auch für Kinder geeignet
- Ohne Nano-Partikel
- Wasserfest
- Super Preis-Leistung: 100 ml kosten 10,90 €
SantaVerde
Das Hamburger Unternehmen hat auf der Naturkosmetikmesse Vivaness in Nürnberg seine neue Sun Protect Linie vorgestellt. Was überrascht: Der niedrige Lichtschutzfaktor (LSF) der beiden Produkte. Die Creme fürs Gesicht hat einen 20er, die Lotion einen 15er. In den letzten Jahren wurde gefühlt doch immer danach gerufen, die Haut mit einem möglichst hohen LSF einzucremen und zu schützen. SantaVerde erklärt, dass der Schutz sich Prozentual kaum unterscheidet:
„Die Schutzwirkung vor UV-Strahlung mit einem LSF 15 beträgt bereits
Quelle: SantaVerde/Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit
93,3 %, steigt bei LSF 20 auf 95 % und bei LSF 30 auf 96,7 % an. Das bedeutet, dass sich die Schutzwirkung bei höheren Faktoren nicht mehr wesentlich steigert, es verlängert sich nur die Schutzzeit.“
Finde ich super interessant! Bedeutet also: ein 15er LSF schützt nahezu genauso gut wie ein 30er, aber eben nicht so lange. Ich bin da etwas hin- und hergerissen, da ich viel Zeit draußen verbringe. Ich mag die Formulierung allerdings sehr! Sie fühlt sich ausgewogen an und nicht fettig – vor allem von der Creme, die zusätzlich feuchtigkeitsspendendes Hyaluron und Ectoin enthält, das vor Blue Light (Bildschirmlicht) schützen soll, bin ich begeistert. Und dann ist da auch noch dieser wundervolle Duft: Buttermilch Piña Colada. Natürlich enthalten alle drei Produkte – es gibt auch eine After Sun-Pflege – den Signature-Inhaltsstoff von SantaVerde: reinen Aloe-Saft, der durstige Haut happy macht und beruhigt.
Fazit zum Sonnencreme-Test mit SantaVerde Sun Protect (Gesichts)-Creme mit LSF 20
- Einfaches Auftragen und Verteilen
- Weißel-Effekt sehr gering (liegt u.a. auch am niedrigen LSF)
- Sehr angenehmes Hautgefühl
- Schützt zusätzlich vor Bluelight (Bildschirmlicht)
- Enthält außerdem Hyaluron
- Ohne Nano-Partikel
- Etwas teuerer, dafür aber auch gefühlt eine sehr ausgewogene Pflege, Preis: 50 ml für 28,90 €
We Love The Planet
Überrascht hat mich das aus den Niederlanden stammende Deo-Label mit seinen Sun Screen Sticks mit LSF 20 und LSF 30. Sie werden, wie man das von den Deos in Stickform kennt, nach oben aus der recycelbaren Packung aus Pappe herausgedrückt und direkt aufgetragen. Für mich ein ungewohntes Handling. Für das gesamte Gesicht kann ich mir das nicht so gut vorstellen, weil es sich dafür zu fettig für mich anfühlt. Dafür aber für eine Auffrischung der Sonnenterrassen zwischendurch auf der Radtour oder beim Sport, wenn man vor allem seine Hände nicht benutzen möchte. Eine wirklich hygienische Variante, die man allerdings nicht unbedingt mit anderen teilen sollte. Der Weißel-Effekt ist sehr gering. Dafür enthält das Produkt aber auch Nano-Partikel. Als Hauptinhaltsstoff steht Rapsöl an erster Stelle. Ist mir gefühlt noch nicht wirklich begegnet in der Naturkosmetik, jedenfalls nicht als Hauptinhaltsstoff. Wie es meine Haut verträgt kann ich deshalb noch gar nicht sagen.
Fazit zum Test mit den Sun Sticks von We Love The Planet
- Vorteil durch direktes Auftragen
- Super für unterwegs
- Darf im Handgepäck mitreisen
- Sehr geringer Weißel-Effekt
- Wachsig-cremige Konsistenz
- Enthält Nano-Partikel
- Kosten: ca. 18 und 20 €
Mádara Cosmetics
Der Mádara Age Defying Sunscreen SPF 30 fällt hier etwas aus der Reihe. Für mich keine typische Sonnencreme, sondern eher eine getönte Pflege mit Sonnenschutz. Ich hatte schon so oft über sie gelesen und wollte sie deshalb endlich mal testen. Eine tolle Creme, die ich verwende, wenn ich Job-bedingt unterwegs bin. Denn das Weißeln ist bei dieser getönten mineralischen Sonnencreme fürs Gesicht kein Thema. Yay! Der im ersten Moment sehr dunkel aussehende Ton verschmilzt mit der Haut und hinterlässt ein dewy Finish. Man darf nur nicht vergessen, auch hier eine ausreichende Menge aufzutragen – und da die Tube recht klein ist, dürfte sie auch schnell leer sein.
Fazit zum Sonnencreme-Test mit dem Mádara Age Defying Sunscreen SPF 30
- Tolles Produkt fürs Gesicht
- Enthält antioxidative und pflegende Inhaltsstoffe
- Verschmilzt mit dem eigenen Hautton
- Weißelt nicht
- Hinterlässt ein gepflegtes Hautgefühl
- Dewy Finish
- Kosten: 40ml ca. 29 €
Speick Naturkosmetik
Im letzten Jahr hat mich Speick bereits mit der 50er Sonnencreme überzeugt. Für mich die beste mineralische Sonnencreme mit Lichtschutzfaktor 50 – auch für Kinder. Die 30er Sonnenmilch gibt es jetzt in der 150 ml Tube für ca. 22 €. Wer nur einProdukt für alle zu Hause stehen haben möchte, fährt hiermit super. Mal ehrlich: Wenn man sich an die Vorgaben zu empfohlenen Menge wirklich hält, verbraucht man Unmengen an Sonnencreme. Die 30er Sonnenmilch vertragen wir alle sehr gut und mit dem Weißeln bin ich auch total fein. Das ist wirklich gering.
Mein Fazit zum Test mit der Speick Sonnenmilch LSF 30
- Super auch für Kinder
- Ohnen Nano-Partikel
- Wasserfest
- Geringer Weißel-Effekt
- Angenehmes, gut genährtes Hautgefühl
- Super Preis: 150 ml ca. 22€
Und wie sehen die jetzt alle auf dem Gesicht aus? In meinen Insta-Stories habe ich den jeweiligen Effekt in meinen Highlights gespeichert.