Ich liebe Nagellack! Seit ich schwanger bin, verwende ich ihn allerdings seltener. Immer wieder ist zu lesen, dass dieser schädlich sein soll. Vor allem auf Produkte, die Aceton beinhalten, sollte man während der Schwangerschaft verzichten, da es im Verdacht steht, durch die Dämpfe Fehlgeburten auslösen zu können.
Aber was ist mit den anderen Incis? Immer mehr Marken werben damit, dass ihre Lacke frei von bestimmten Inhaltsstoffen sind. Ich wollte genauer wissen, was drinsteckt bzw. nicht enthalten ist und habe mit Sebastian Georgi, dem Leiter der Abteilung Forschung und Entwicklung der dekorativen Kosmetiklinie von Logocos, ein Interview geführt.
Von 3-free über 5-free bis 7-free: Wir lesen oft, dass bestimmte Inhaltsstoffe nicht enthalten sind. Welche sind das und welche Bedeutung haben diese?
Bei diesen Inhaltsstoffen handelt es sich z. B. um Formaldehyd, Toloul, Phthalate oder Kampfer:
– Formaldehyd oder Formaldehydabspalter werden zur Vernetzung von Stoffen und Stoffgemischen verwendet. Dadurch wird der Nagellack und Nagel gefestigt. Formaldehyd hat nachweißlich eine kanzerogene Wirkung und ist mittlerweile auch in fast allen kosmetischen Formulierungen verboten. Nagelprodukte sind dabei noch eine Ausnahme.
– Toluol ist ein flüchtiges Lösemittel, das für eine schnelle Trocknung des Nagellackes garantieren soll. Toluol ist fortpflanzungsgefährdend sowie fruchtschädigend und verursacht möglicher Weise Nerven-, Nieren- und Leberschäden.
– Phthalate sind Weichmacher, die dem Nagellack eine gewisse Flexibilität verleihen und somit ein schnelles „Brechen“ und „Splittern“ verhindern sollen. Bei Phthalaten wird eine hormonähnliche Wirkung im Körper vermutet. Auch sie können fortpflanzungsgefährdend sowie fruchtschädigend sein.
– Kampfer sorgt ebenfalls für einen elastischen und flexiblen Lack. Es kann in hohen Dosen zu Übelkeit führen und Auswirkungen auf das Herz-Kreislauf System haben.
Wodurch werden diese ersetzt?
Alles mit natürlichen Stoffen zu ersetzen, funktioniert leider noch nicht. Insgesamt ist aber unser Schellack beim LOGONA Natural Nail Polish eine sehr gute Basis: Er bietet einen guten Halt auf den Nägeln und hat dabei eine gewisse Flexibilität. Als notwendige Lösungsmittel setzen wir auf weniger schädliche Stoffe wie z. B. Bio-Alkohol. Weichmacher kommen überhaupt nicht zum Einsatz.
Logona hat es geschafft, den ersten BDIH und Natrue zertifizierten Nagellack auf den Markt zu bringen, wie ist das möglich?
Durch viel Arbeit und Fleiß. Wir wollten unbedingt die Nachfrage nach einem hundertprozentigen natürlichen Farblack bedienen und sind sehr stolz darauf. Die Rezeptur des LOGONA Natural Nail Polish ist eine echte Weltneuheit: Um ein solches Produkt zu entwickeln, benötigt es viel Zeit, viele Versuche und ein Quäntchen Glück. Man muss viel um die Ecke denken und mit Rohstoffen experimentieren, die man im Vorfeld vielleicht schon ganz ausgeschlossen hat. Hinzu kommen neue Maschinen und Verarbeitungstechniken, die extra für die Realisierung dieses Projektes angeschafft wurden. Nur so war eine erfolgreiche Entwicklung möglich.
Welche Inhaltsstoffe stecken in den Logona-Lacken?
Alkohol in Verbindung mit etwas Wasser und Ethyl Lactat (Lösemittel), Schellack (Filmbildner), Pigmente und Glimmer (Farbgebung), geringe Mengen Talkum und Silica (Füll- und Hilfstoffe).
Wie lassen sich die Lacke entfernen?
Am besten sollte für die Entfernung der dazugehörige LOGONA Nail Polish Remover verwendet werden. Alternativ können auch andere alkoholische Nagellack-Entferner verwendet werden.
Darf ich die Logona Lacke während der Schwangerschaft benutzen?
Bei sachgemäßer Anwendung besteht keine Gefahr bei Schwangerschaften. Die LOGONA Natural Nail Produkte sind dank ihrer ausgewählten Inhaltsstoffe übrigens weitestgehend geruchsneutral.
Da sie auf Shellack basieren, sind die Lacke nicht vegan. Ist eine Zertifizierung im Zusammenspiel mit einer veganen Basis nicht möglich?
Momentan ist eine vegane Formulierung nicht möglich. Der Hauptbestandteil Schellack wird von Lackschildläusen produziert und ist damit nicht vegan. Allerdings ist er der Filmbildner in diesem Produkt und ist für die Haftung und den Halt auf dem Nagel verantwortlich. Nach heutigem Stand der Technik kann dieser Rohstoff nicht durch andere natürliche Rohstoffe ersetzt werden, ohne dass die Performance sehr stark darunter leidet. Da die Performance für uns sehr wichtig ist, haben wir uns in diesem Fall für eine nicht vegane Variante entschieden. Natürlich halten aber auch wir weiter Ausschau nach veganen Alternativen. Ständig finden neue Versuche statt, um das Produkt weiter zu entwickeln und die Anwendung für alle Anwenderinnen zu verbessern.