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Ehrlich gesagt war ich bis vor ein paar Jahren davon überzeugt, dass Speick der Nachname des Gründers von Speick Naturkosmetik sei – ganz klassisch eben. Knapp daneben! Denn die Namensgeberin des Stuttgarter Unternehmens ist eine Pflanze. Der Bergbaldrian mit seinen hellgelben Blüten inspirierte den Gründer Walter Rau dazu, völlig neue Wege in der Herstellung von Seifen zu gehen und aus einer gewöhnlichen Kernseife ein sanftes Körperpflegeprodukt zu kreieren. So wurde aus einer Vision ein Unternehmen, das bis heute seine Werte lebt.
Die Speick – eine vielseitige Heil- und Duftpflanze
Der echte Speick (lat. Valeriana celtica) duftet überraschend würzig und frisch. © Speick Naturkosmetik
Er war Anthroposoph und Sohn des Stuttgarter Betriebs „Vereinigte Seifenfabriken“. Als das Unternehmen nach dem Ersten Weltkrieg Konkurs anmeldete, hatte Walter Rau die rettende Idee. Er war kurz zuvor von seinem Schwager, einem Homöopathen, auf die Speick-Pflanze aufmerksam gemacht worden. Er war von ihrem besonderen Duft und dem jahrhundertealten Wissen um ihre heilende Wirkung so fasziniert, dass er sich in den Kopf setzte, die klassischen Kernseifen seiner Familie mithilfe von Extrakten der Speick-Pflanze natürlicher und sanfter zu gestalten.
Bereits in alten Medizinbüchern wird dem Speick nachgesagt, beruhigend auf das zentrale Nervensystem und zugleich anregend auf das vegetative Nervensystem zu wirken und so den Körper zu entspannen, ohne ihn müde zu machen.
Seine Idee setzte Walter Rau schnell um und gründete das Unternehmen „Feinseifenwerk WALTER RAU“, heute Speick Naturkosmetik. Die erste Speick-Seife zur Körperpflege – und nicht nur zur Reinigung von Wäsche – war eine kleine Revolution. Doch das allein reichte Walter Rau nicht aus. Seine ganzheitliche Denkweise in Bezug auf Mensch und Umwelt übertrug er auf das gesamte Unternehmen. Er führte Fortbildungen und Naherholungsmöglichkeiten für seine Mitarbeiter:innen ein und gab angestellten Müttern die Möglichkeit, ihre Kinder im Betrieb betreuen zu lassen.
Die Geschichte des Speick
Bereits im römischen Reich war der Speick gefragt. Der Legende nach kurierte der Arzt Galen von Pergamon das Magenleiden seines Patienten, des Kaisers Marc Aurel mit einem Speick-Auszug in Oliven- oder Mandel-Öl. Der Speick ist vor allem in Kärnten, im Biosphärengebiet Nockberge zu finden. Dort wachsen die Pflanzen ca. 1800 m über dem Meeresspiegel unter optimalen Bedingungen. Bis Mitte des 19. Jahrhunderts wurde Speick deshalb aus Österreich über die Häfen von Genua und Venedig in den Orient für die Herstellung von Parfüm und Kosmetika exportiert. In Europa geriet er in der Zwischenzeit in Vergessenheit – bis Walter Rau ihn wiederentdeckte. Seine Beliebtheit und das unkontrollierte Abernten sorgten dafür, dass der Speick 1936 unter Naturschutz gestellt wurde.
Speick Naturkosmetik ohne Speick?
Bis 1990 mussten die Speick-Pflanzen daraufhin aufwändig kultiviert und geerntet werden. Es wurden immer wieder neue Versuche gestartet, die Kultivierung zu verbessern. Es gab Speick-Gärten in den Tiroler Alpen und im Schwarzwald, teils auch eigene kleine Speick-Gärten bei den Almbauern in den Nockbergen, mit denen Speick Naturkosmetik auch heute noch zusammenarbeitet. Dort und in den Tiroler Alpen wurden Keimlinge gezogen, die dann sehr aufwändig zu den Speick-Gärten im Schwarzwald transportiert und dort eingesetzt werden mussten. Da die Speick-Pflanze nur alle 4 Jahre geerntet werden kann, war eine vorausschauende Planung sehr wichtig.
Dank intensiver Forschung in den 1990er-Jahren der Uni Wien weiß man allerdings, dass ein regelmäßiges und kontrolliertes Abernten der Pflanzen zu ihrem Erhalt beiträgt. So entstand die Idee, die Pflanzen dort nachhaltig zu bewirtschaften, wo sie am besten gedeihen und für die Menschen vor Ort eine weitere Einkommensquelle zu erschließen. Mit den Almbauern und -bäuerinnen und deren Familienmitgliedern ist Speick Naturkosmetik seit mehr als 30 Jahren befreundet und verbunden.
Für die kontrollierte Ernte bekam Speick Naturkosmetik exklusiv das Ernterecht. Zwischen Mitte August und Mitte September werden die Pflanzen per Hand geerntet – zertifiziert als kontrolliert biologische Wildsammlung (kbW). Danach werden sie in Scheunen getrocknet, bevor daraus der Extrakt gewonnen wird, den Speick in all seinen Produkten – ausgenommen der Made by Speick-Linie – weltweit exklusiv verwendet. Bis heute werden die getrockneten Pflänzchen vom Geschäftsführer Wikhart Teuffel persönlich bei den Bauern und Bäuerinnen abgeholt, um am Firmenstandort in Leinfelden-Echterdingen zum Extrakt weiterverarbeitet zu werden.
Über 90 Jahre Speick Naturkosmetik
Heute wird das baden-württembergische Unternehmen mit seinen insgesamt 50 Mitarbeiter:innen in dritter Generation von Wikkhart Teuffel, dem Enkel Walter Raus geführt. Bereits an seiner Seite: Sein Sohn Valentin Teuffel, der das Unternehmen in vierter Generation führen wird. Die Vision des Gründers und seine Idee von einem sozialen und ökologisch bewussten Unternehmen auf allen Ebenen wird noch heute gelebt. Für den verantwortungsvollen Umgang mit Ressourcen und den fairen Handel mit allen Geschäftspartnern wurde Speick Naturkosmetik in den vergangenen Jahren immer wieder ausgezeichnet. Als erstes Naturkosmetik-Unternehmen erhielt Speick den Nachhaltigkeitspreis der Bundesregierung.
Seifen bis der Arzt kommt – die Arztseife
Sie enthält zwar ausnahmsweise keine Extrakte der Speick-Pflanze, gehört aber zu den absoluten Speick-Klassikern. Sie war bei mir auch der Grund, warum ich Speick-Produkte mit medizinischen Hygieneartikeln assoziierte – und auch damit lag ich falsch. Doch warum heißt sie denn nun eigentlich Arzt-Seife? Da sich Ärzt:innen berufsbedingt häufig die Hände waschen müssen, enthalten die Arzt-Seifen einen besonders hohen Anteil an rückfettenden Inhaltsstoffen, die dafür sorgen, dass die Hände nicht nur hygienisch rein sind, sondern auch intensiv gepflegt werden.
Mehr als Seife – Die Produkt-Range von Speick Naturkosmetik
Die Speick Original Seife gibt es immer noch – auch in flüssiger Form und mit neuer Verpackung aus recyceltem Kunststoff. Die Rezeptur hat sich bis heute nicht verändert. Inzwischen umfasst das Sortiment 140 Produkte, aufgeteilt in 9 Linien – vom Mizellenwasser über Haar- und Hautpflegeprodukte bis hin zum Sonnenschutz. Dass bei Speick Naturkosmetik ordentlich Natur drinsteckt, ist ja wohl klar. Alle Produkte – bis auf wenige, deren Rezepturen bereits vor Jahrzehnten entwickelt wurden – tragen das Cosmos Natural oder das Cosmos Organic-Siegel.
Bis heute steht Speick Naturkosmetik für sanfte, natürliche und gleichzeitig wirksame Pflegeprodukte – genau das, was Walter Rau erreichen wollte, als er mit seiner ersten Seife den Grundstein für dieses besondere Unternehmen legte.
Hier geht’s direkt zur Website von Speick. Dieser Beitrag ist in Kooperation mit Speick Naturkosmetik entstanden. Tausend Dank dafür!