Ist Seife schlecht für die Haut? – Speick Naturkosmetik im Interview

Und das ist nur eine kleine Auswahl der Seifen von Speick Naturkosmetik

*Werbung

Immer wieder hört und liest man davon, dass Seife unsere Haut austrocknet und überhaupt nicht für die Körperpflege geeignet sein soll. Ich habe meine Fragen an Speick Naturkosmetik weitergeleitet. Laborleiterin Susanne Gans hat mir erklärt, wie Seife hergestellt wird und welche Benefits sie für unsere Haut und unser Haar hat.

Können Sie erklären, wie Seife hergestellt wird?

Grundsätzlich entsteht Seife durch eine Reaktion von Lauge (bei festen Seifen Natronlauge) und Fett bzw. Öl. Diese Komponenten werden in einem großen Kessel unter Zuführung von Hitze verseift. Es entstehen aus dem Fett und der Lauge sogenannte Fettsäuresalze, also die Seife. Der Seifenmasse wird dann Kochsalz zugegeben, das die Seife von unerwünschten Begleitstoffen abtrennt; dadurch wird die Seife „reingewaschen“. Dieser Herstellungsprozess dauert bis zu 5 Tage. Anschließend wird die noch zähflüssige Seife getrocknet, indem ihr das Wasser entzogen wird. Es entstehen feste Seifennudeln (Späne).

©Speick Naturkosmetik

Diese Späne stellen den Grundrohstoff für die Weiterverarbeitung dar. Die Herstellung der Seife geschieht nach der traditionellen Rezeptur von Speick Naturkosmetik: Die Seifennudeln werden gemahlen und können nun mit hochwertigen Ölen, rückfettenden Stoffen, Farbe und Duftstoffen versetzt werden. Die entstehende Mischung wird beim Pilieren, einer Verarbeitung in einen großen beheizten Fleischwolf, zu einem Strang verarbeitet, dann in Stücke geschnitten und in Form gepresst.

Was bedeutet Überfettung und was hat es mit der rückfettenden Wirkung auf sich?

Von Überfettung spricht man, wenn bei der Herstellung im Verhältnis mehr Fette als Lauge eingesetzt wurden. Diese bleiben dann nach dem Herstellungsprozess unverseift in der Seife zurück und sorgen für die rückfettende Wirkung. Die Überfettung wird in der Regel in Prozent angegeben. Bei uns wird diese durch eine hinzugesetzte Pflanzenwachscreme erreicht.

Also brauche ich bei trockener Haut immer eine Seife mit Überfettung?

Unsere Speick Organic 3.0 Seife hat beispielsweise keine Überfettung, basiert jedoch auf Olivenöl und ist in ihrer Pflegewirkung unübertroffen gut, allein aufgrund der hier verwendeten Fette in der Seifenrezeptur. Auch unsere Haarseife, Made by Speick, verfügt über keine Überfettung, enthält dafür aber Zusätze wie Arganöl, welches optimal auf die Pflege der Kopfhaut und Haare abgestimmt ist. Andere Seifen aus unserem Sortiment haben hingegen eine Überfettung von z.B. 3%, die durch die enthaltene Pflanzenwachscreme erreicht wird. Diese Seifen sind, trotz des relativ geringen Überfettungsgrades, im Vergleich zu so manchen kaltgerührten Manufakturseifen, sehr gut für häufiges Händewaschen geeignet. Ihre Zusammensetzung und die Inhaltsstoffe sind optimal auf die Hautbarriere abgestimmt und gewährleisten dadurch eine besonders hohe Pflegewirkung.

Seifen mit einer leichten Überfettung von ca. 2,5%

Diese Seifen enthalten die oben beschriebene Pflanzenwachscreme und sind sehr gut für häufiges Händewaschen geeignet.

Schadet Seife meiner Haut durch ihren basischen pH-Wert? Trocknet Seife meine Haut aus?

Absolut nicht! Der basische pH-Wert unserer Seifen sorgt dafür, dass sie extrem feuchtpflegend sind. Bei Base kann die Haut quellen und so auch am besten Feuchtigkeit aufnehmen. In unseren Waschversuchen mit Seife zeigt sich, im Vergleich mit reinem Wasser, ein deutlicher Unterschied: Während beim Waschen alleine mit Wasser die Hautfeuchtigkeit um 50% absinkt, kann der Feuchtigkeitsgehalt der Haut beim Waschen mit Seife um 100% erhöht werden. Zusätzlich zum basischen pH-Wert wird unseren Seifen immer eine pflegende Wachscreme oder Zusätze wie Arganöl beigemischt, sodass die Haut schon beim Waschen gecremt und gepflegt wird.

„Es ist übrigens gleichgültig mit was man wäscht, der Hydrolipidmantel, der unsere Haut schützt, wird immer mit abgewaschen, denn an ihm klebt letztendlich der Schmutz.“

Man liest immer wieder davon, dass die Haut nach Verwendung einer Seife bis zu 3 Stunden brauche, um wieder ins Gleichgewicht zu kommen. Stimmt das?

Nach jeder Reinigung muss die Haut wieder ins Gleichgewicht kommen, denn der Säureschutzmantel wird ja mit dem Schmutz zusammen abgewaschen. Mit Seifen gelingt das besonders schnell und gut. Schon nach 10 Minuten fängt die Haut an, einen neuen Hydrolipidmantel zu bilden. Da kann je nach Hautzustand bis zu 2 Stunden dauern und ist im Wesentlichen von der Haut und nicht vom Waschtensid abhängig. Durch die Feuchtpflegewirkung (also feuchtigkeitsspendende Wirkung) unserer Seifen und die cremenden Zusätze wird die Haut aber schon gleich während und nach der Verwendung gepflegt. Hinzu kommt, dass Seifen aus Fettsäuren bestehen, die auch dem Hautfett ähneln. Ein zusätzliches Plus an Pflege, wenn etwas hängen bleibt, wohingegen andere Tenside nicht immer gerade hautfreundlich sind, wenn Reste auf der Haut verbleiben.

Wie sieht es mit der biologischen Abbaubarkeit von Seife aus?

Alle unsere Seifen verfügen über eine sehr gute Abbaubarkeit gemäß OECD-Kriterien (Organization for Economic Cooperation and Development). Das bedeutet konkret, dass bei unseren Seifen innerhalb von 5 Tagen eine Abbaubarkeit von fast 90%, nach 28 Tagen ein Eliminierungsgrad von 98% erreicht wird. Damit gelten unsere Seifen als „biologisch sehr gut abbaubar“.

Wie verwende ich eine Seife richtig?

Bei der Verwendung von Seife für Körper und Gesicht kann man nicht viel falsch machen. Einfach die Seife in kaltem oder lauwarmem Wasser aufschäumen und den wohlduftenden, pflegend-sahnigen Schaum genießen.

 

„Die Anwendung von Haarseife ist hingegen etwas kniffliger, da die richtige Anwendung den Erfolg des Produkts ausmacht.“

 

Hier gilt:

  1. Seife mit der Hand leicht aufschäumen und den Schaum in die nassen Haare einreiben. Danach die Haare gründlich ausspülen. Empfehlung: Nicht das gesamte Seifenstück über die Haare reiben, sondern nur den Schaum mit den Händen einarbeiten.
  2. Den Waschvorgang wiederholen: Beim ersten Waschgang werden die Schmutz- und Staubpartikel aufgenommen und entfernt, im zweiten Waschgang findet dann die gründliche Tiefenreinigung statt. Beim zweiten Waschen schäumt die Seife im Haar zumeist auch deutlich stärker.

Anschließend mit einer sauren Rinse (1 EL Essig auf 800 ml Wasser) nachspülen, um das Haar zu glätten und eventuell vorhandene Kalkseifen-Ablagerungen abzuspülen. Es müssen nicht die gesamten 800 ml zur Nachspülung verwendet werden – je nach Haarlänge und persönlichem Empfinden. Es wird kein weiteres Wasser zum Ausspülen benötigt. Alternativ kann auch eine Spülung verwendet werden, zum Beispiel der Speick Natural Aktiv Hair Conditioner. Übrigens: Einige Anwender mit eher feinem Haar verzichten auf die saure Rinse, weil die Haare mit Haarseife allein viel griffiger und „voller“ wirken. Es ist also wirklich eine Frage des Haartyps und Empfindens!

Vegan, auch ohne Palmöl, mit besonderen Düften und Ölen, bio und und und. Speick Naturkosmetik hat ein unglaublich umfangreiches Seifen-Sortiment.

 

Trocknet Seife meine Haut aus und schadet sie dem natürlichen Säureschutzmantel? Speick Naturkosmetik hat mir meine Fragen beantwortet.
Folge: