Stop The Water While Using Me! – Interview mit Kaya-Line Knust

Seit 2009 ruft STOP THE WATER WHILE USING ME! mit seinen Naturkosmetik-Produkten zum Wassersparen auf. Vor einigen Jahren startete das Hamburger Unternehmen dann sein erstes Good Water Project in Tansania und stellte dort Nebelnetze zur Trinkwassergewinnung auf. Darauf folgten intelligente Wasserfiltersysteme an kenianischen Schulen. Nun ist ein weiteres Projekt dazugekommen. Im Interview verriet mir Kaya-Line Knust mehr zu STOP THE WATER… und zum aktuellen Projekt.

Kaya-Line (hinten rechts) mit den Menschen in Antananarivo, Madagaskar. Der Water Kiosk hilft der armen Bevölkerung an sauberes Trinkwasser zu kommen und schafft Arbeitsplätze (s. u.). Foto: © PR

STOP THE WATER WHILE USING ME! hat inzwischen eine recht große Produkt-Range. Wie groß darf eine Marke, die zu einem bewussteren Umgang mit Wasser aufruft, werden, ohne zu kommerziell zu wirken?

Wir sind als Hamburger Naturkosmetik-Marke klein gestartet. Damals hatten wir gerade einmal vier Körperpflegeprodukte in unserer Range und haben versucht, den Markt mit unserem Konzept aufzubrechen. Glücklicherweise haben wir es, dank unserer einprägsamen und unmissverständlichen Message, tatsächlich recht schnell geschafft, uns auch international Gehör zu verschaffen. Selbstverständlich freuen wir uns als Start-Up sehr über ein solches Wachstum in der Hoffnung, mit unserer Botschaft noch mehr Menschen zu erreichen. Die Themen Nachhaltigkeit, Wasser- und Umweltschutz verdienen in unserer Gesellschaft die größtmögliche Aufmerksamkeit und alleine deshalb ist es für uns schon wichtig, weiter zu wachsen und weiterhin möglichst viele Menschen mit unserer Message für diese Themen zu sensibilisieren. Außerdem wollen wir uns dafür einsetzen, dass die Verwendung von Naturkosmetik-Produkten zur Tagesordnung wird.

 

„Es geht ja nicht nur darum, Wasser zu sparen. Es soll auch bewusst darauf geachtet werden, was man in den Wasserkreislauf zurückgibt.“

 

Seit einigen Jahren helft ihr mit euren GOOD WATER PROJECTS, Menschen an Trinkwasser zu kommen. Wie wählt ihr diese Projekte aus und wie kommen diese dann ins Rollen?

Wir setzen mit unserer Marke auf eine ganzheitliche Nachhaltigkeitsphilosophie: Deshalb wurde vor drei Jahren die Initiative GOOD WATER PROJECTS ins Leben gerufen, mit der weltweit intelligente Projekte zum Wasserschutz und zur Trinkwassergewinnung unterstützt werden. Frei nach dem Motto: Wasser sparen, Wasser spenden!

Hinter unseren GOOD WATER PROJECTS stecken viele Monate Recherche, Besprechungen, Telefonate, weitere Recherchen, Meetings und vieles mehr. Wir wählen die Projekte, die wir unterstützen, sehr genau aus. Das kann sogar so weit führen, dass man zunächst persönlich anreist, um sich vor Ort ein Bild eines speziellen Projektes zu machen. Wir stecken unser ganzes Herzblut in diese Initiative. Da wollen wir sicherstellen, dass die Projekte auch zu 100% zu uns passen.

Lemon Honey Soap aus der Good Water Projects Edition. 10% des Erlöses jeder verkauften Seife fließen in das neue Projekt.

Du warst gerade in Madagaskar. Was hast du dort gemacht?

In Madagaskar ist die Armut enorm groß. Sie ist sichtbar und spürbar und treibt einen fast bis zur Schmerzgrenze – gerade in der Hauptstadt Antananarivo. Wasser gilt dort als pures Luxusgut, circa zwei Drittel der Bevölkerung leben ohne einen Zugang zu sauberem Trinkwasser. Hier setzt unser neuestes Projekt WATER KIOSK an: Vor Ort haben wir gemeinsam mit der NGO Water & Sanitation for the Urban Poor (WSUP) einen sogenannten Wasserkiosk errichtet. Diese sind an die städtischen Wasserleitungen angeschlossen und bringen bis zu 5.000 Liter frisches, sauberes Trinkwasser täglich an etwa 500 Familien in der näheren Umgebung. Die Einwohner können frisches, gefiltertes Trinkwasser gegen einen angemessenen, an die Lebensumstände angepassten Unkostenbeitrag in Kanister füllen. Das erspart lange Transportwege und reduziert Krankheiten um ein Vielfaches. Neben dem Bau des Kiosks sorgen wir zusätzlich für entsprechende Hygiene- und Wartungsschulungen sowie Management-Schulungen für die zum Großteil weiblichen Kiosk-Betreiberinnen. Neben der garantierten Wasserversorgung ermöglichen wir mit unserem Projekt somit zusätzlich Arbeitsplätze und fördern nachhaltig die kommunale Ökonomie.

Wie sieht die Zukunft von STOP THE WATER WHILE USING ME! aus?

Wir wollen mit unserer Marke und Botschaft noch mehr Menschen erreichen, noch mehr Umdenken bewirken. Wir wollen die Zukunft aktiv mitgestalten. Wenn wir uns jetzt, hier und heute, eine Zukunft ausmalen könnten, dann wäre es eine mit einem weltweiten Zugang zu sauberem und sicherem Trinkwasser.

 

Vielen Dank Kaya-Line für das interessante Interview! Hier könnt ihr noch mehr über das Projekt erfahren.

 

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