Gute Vorsätze – Müll reduzieren

Irgendwie klingt es fast wie eine Farce: Ich möchte Müll reduzieren und habe gleichzeitig das Gefühl, dass wir in unserem Haushalt nie zuvor mehr produziert haben. Das liegt an den Windeln, die tagtäglich in unserer Tonne landen – und das hat einen sehr bezaubernden Grund. Doch irgendwo muss man anfangen. Deshalb gabs zu Weihnachten das Buch Zero Waste. Shia Su, die nahezu müllfrei lebt, gibt darin viele einfache und hilfreiche Tipps, wie Abfallreduktion bzw. -vermeidung funktioniert. Ein paar Dinge haben wir bereits geändert und einige weitere sollen folgen.

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Beim Einkaufen

Inzwischen kaufen mein Mann und ich fast alle Lebensmittel auf dem Markt. Brot, Obst und Gemüse landen direkt in Jutebeuteln, das ist überhaupt kein Problem. Bei Käse und Co. habe ich es persönlich noch nicht versucht. Shia Su beschreibt in ihrem Buch, dass aus hygienischen Gründen keine mitgebrachten Behältnisse hinter die Theke dürfen, deshalb muss man testen, wie entgegenkommend die jeweiligen Verkäufer sind – einfach rüberreichen lassen.

Auch in Hamburg haben in den letzte Wochen zwei Geschäfte aufgemacht, die es möglich machen, verpackungsfrei einzukaufen. Bei Bio.lose in der Osterstraße 81 sind verpackte und unverpackte Lebensmittel erhältlich. Nudeln, Müsli, Nüsse und Co. können auf Wunsch in mitgebrachte Behältnisse gezapft werden. Wer noch keine Behälter hat, für den stehen Leinenbeutel und Blechdosen zum Kauf bereit.

Bei Stückgut in Ottensen (Am Felde 91) funktioniert es genauso, nur noch konsequenter. Hier kommt gar keine Verpackung in den Beutel. Alles ist ausschließlich unverpackt erhältlich. Das Sortiment ist weitaus größer als in Eimsbüttel – selbst Spüli und andere Haushaltsreiniger kann man sich hier in Flaschen abfüllen. Auf Shia Sus Blog Wasteland Rebel gibt es eine Liste mit Unverpackt-Läden in ganz Deutschland. Wer noch einen Schritt weitergehen möchte, mischt sich seine Putzmittel selbst an. In Zero Waste gibt es dazu einige Rezepte. Ich habe den Reiniger getestet und bin total zufrieden.

Ein paar einfache Dinge, die ich ab sofort ändern werde

Getränke in Tetrapacks oder anderen Behältnissen, die nicht aus Glas sind, kommen nicht mehr in den Korb. Das bedeutet zwar, dass die Einkaufstaschen schwerer werden aber damit müssen wir wohl leben. Wasser trinken wir sowieso aus der Leitung. Wer sich unsicher ist, ob die Qualität stimmt, kann es bei den Wasserwerken testen lassen. Für Schwangere ist das sogar kostenlos.

Essen bestellen: Das mache ich fast nie und in Zukunft einfach überhaupt nicht mehr. Manchmal bin ich echt schockiert, wie Essen verpackt ist und was dann nachher in der Tonne landet. Und um ehrlich zu sein, bin ich von geliefertem Essen immer enttäuscht.

Prospekte, die bereits nach einer Bestellung ständig den Briefkasten verstopfen und ungelesen im Altpapier landen – was für eine Schande! Ich werde mein Telefon in die Hand nehmen und sie abbestellen.

Was das Wickeln betrifft: Wir verwenden zwar keine Feuchttücher, dafür aber Einmal-Waschlappen. Diese schneiden wir in der Mitte durch und haben so die doppelte Menge und weniger Abfall. Der Gedanke ausschließlich Waschlappen aus Frottee zu verwenden, fällt mir beim Anblick so mancher vollen Windel noch schwer – aber vielleicht ist auch das reine Gewöhnungssache.

Online Shopping: Ich bin zwar kein großer Fan, tue es aber trotzdem. So schön einfach, wenn alles direkt zur Haustür gebracht wird – und dann auch noch so gut verpackt. Doch auch darauf werde ich in Zukunft wohl verzichten müssen. Generell möchte ich dieses Jahr weniger kaufen als im vergangenen. Jedes Teil soll sehr gut überlegt sein und ich möchte seine Herkunft kennen. Und um dem Ganzen noch eine kleine Herausforderung zu verleihen, wird nur etwas gekauft, wenn ich vorher etwas verkauft bzw. gespendet habe. Diese Challenge macht Spaß und befreit von Altlasten.

Ich bin der Meinung, dass sich zu große Vorsätze meist nicht umsetzen lassen, weil einem der Berg zu groß bzw. zu hoch erscheint. Deshalb sind es vorerst nur diese Veränderungen, die ich bzw. wir vornehmen werden. Wer nicht alleine lebt, muss einen Partner haben, der mitzieht, ansonsten wird es schwierig. Shia Sus Buch kann ich euch sehr empfehlen. Sie ist definitiv ein Vorbild für mich, was dieses wichtige Thema betrifft. Meine Liste soll sich ständig erweitern. Ich werde euch auf dem Laufenden halten.

 

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